Pascal Nater und Carol Rosa
Ein Dokufiktionaler Podcast über historische und frei erfundene Protestbewegungen in Bern. In vier Episoden und dazugehörigen Talks werden Ausnahmezustände und ihre Entstehungsbedingungen auditiv zum Leben erweckt.
Warum ist ausgerechnet das sonst so beschauliche Bern ein heisses Pflaster für Aufrührer:innen, Revoluzzer:innen und Umstürzler:innen? Wie entstehen in der Trägheit Bewegungen wie «Zaffaraya» oder «Tanz dich frei»? Was liegt in Berns Luft, dass ein Einstein hier die Relativitätstheorie entdeckte und ein Lenin von hier aus mit seiner Broschüre «Sozialismus und Krieg» die Weltgeschichte veränderte? Wie kommt es, dass hier ein Revoluzzer wie Samuel Henzi im 18. Jahrhundert die Berner Regierung in hellste Aufregung versetzte und europaweit für Gesprächsstoff sorgte?
Im Zentrum der Handlung des satirischen Podcasts DRGÄGE stehen die zwei ungelenken Journalist:innen Tibor Nüssli und Carla Trüeb. Sie versuchen sich am Genre Podcast und stolpern dabei über eine Jahrhundertgeschichte: An der Uni Bern forscht eine Wissenschaftlerin an einem Programm, das revolutionäre Gedanken aufspüren kann. Dies ruft den Geheimdienst auf den Plan, löst eine Kettenreaktion aus und schon bald entspinnt sich eine Komödie rund um Chaos und Ordnung.
Autor:innen, Wissenschaftler:innen und Politiker:innen, nehmen nach jeder der vier Episoden in einem Talk Stellung zur Realitätsnähe des erfundenen Geschehens und gleichen sie mit ihrem Erfahrungshorizont ab.
Alle Folgen können mit Hilfe der Hörlandkarte direkt am Ort ihres Geschehens gehört werden.
Script & Regie: Pascal Nater und Carol Rosa
Schnitt, Postproduktion, Musik & Sounddesign: Pascal Nater
Dramaturgie: Nora Steiner
Projektleitung: Christina Baron
Carla Trüeb: Rahel Hubacher
Tibor Nüssli: Matthias Schoch
Linda Hertig: Sonja Riesen
Florian Gradwohl: Gabriel Noah Maurer
Kyra Ritter: Linda Gunst
Marco Huber: Reto Stalder
Oberst Bärenfaller: Diego Valsecchi
Pascal Nater und Carol Rosa
Die Berner Wissenschaftlerin Linda Hertig realisiert ein brisantes Experiment: Sie assoziiert Antiatome zu «Freien Radikalen». Diese sollen nicht nur kernphysische, sondern auch gesellschaftliche Veränderungen anstossen. Um möglichst rasch auf eine allgemeingültige Protestformel zu stossen, füttert sie ein Programm mit historischen Daten. Unter anderem mit Datensätzen über den Berner Vorzeige-Revolutionär Samuel Henzi. Zwei Berner Journalist*innen erfahren vom hochexplosiven Experiment und bald schon ist auch der Geheimdienst auf dem Plan: Lassen sich Aufstände, Demonstrationen oder Massenbewegungen tatsächlich vorhersagen?
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Pascal Nater & Carol Rosa
Ein Gespräch mit Martin Bieri über das Verschwinden und Wiederauftauchen von Bachläufen, Revolutionär*innen und darüber, wie die Geschichte ihren Lauf nimmt.
Der Berner Revoluzzer Samuel Henzi wurde 1749 enthauptet, nachdem er sich 40 Jahre vor der französischen Revolution gegen die regierenden Patrizier aufgelehnt hatte. Seine Forderung: mehr Mitsprachrechte für die Bevölkerung! Henzis Geschichte sorgte in ganz Europa für Aufsehen. Gotthold Ephraim Lessing schrieb das Drama «Samuel Henzi», das er allerdings nie vollendete. Nun hat der Berner Dramaturg, Journalist und Schriftsteller Martin Bieri das Fragment in seinem Buch «Henzi Sulgenbach» zu Ende geschrieben, indem er Lessings Originaltext um die Beschreibung eines Spaziergangs entlang des Sulgenbachs ergänzt. Doch wie passt das zusammen? Warum tat sich Bern stets so schwer mit dem Revoluzzer? Und welchen Bogen spannt Bieri von damals zu heute? Zu den aktuellen Forderungen weltweiter Massenbewegungen nach mehr Mitspracherecht?
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Pascal Nater & Carol Rosa
Der Journalist Tibor Nüssli lässt sich in einem Interview für seinen Podcast erklären, wie die Berner Wissenschaftlerin Linda Hertig wiederkehrende Muster in politischen Umwälzungen ausmachen kann. Sie erläutert ihm chaostheoretische Phänomene von der Stimmgabel-Bifurkation bis zu bellenden Hunden. Die beiden ahnen jedoch nicht, dass den komplexen Ausführungen auch der Geheimdienst zu folgen versucht. Just bei der Gleichung des spontanen Symmetriebruchs lösen Geheimdienstlerin Kyra Ritter und Teilzeit-Spitzel Marco Huber schliesslich Code Red aus.
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Pascal Nater, Carol Rosa
Wie will der Bundesnachrichtendienst den Schutz der staatlichen Ordnung garantieren? Wer überwacht eigentlich den Geheimdienst? Wäre eine Maschine, die gesellschaftliche Gefahrenherde ausmachen kann, gar selbst eine Bedrohung für die Demokratie? Im Zuge der Fichenaffäre 1989 wurde aufgedeckt, dass in der Schweiz zwischen 1900 und 1989 700’000 Personen und Organisationen vom Geheimdienst überwacht worden waren. Die ehemalige Berner Stadträtin Catherine Weber war mit dem „Komitee gegen den Schnüffelstaat“ massgeblich an der öffentlichen Aufarbeitung des Staatsschutz-Skandals beteiligt und engagiert sich noch heute im Verein grundrechte.ch. Im Gespräch mit Carol Rosa und Pascal Nater reagiert sie auf die fiktionalen Szenarien des Podcasts und gleicht sie mit ihren eigenen Überwachungserfahrungen ab.
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Pascal Nater & Carol Rosa
Carla Trüeb und Tibor Nüssli verfolgen eine heisse Spur. Doch sie sind sich uneins über die Erzählweise des Podcasts. Im Institut für exakte Wissenschaften werkeln derweil die Wissenschaftlerin Linda Hertig und ihr Assistent Florian an der Stimmgabelbifurkation und kombinieren Versatzstücke aus historischen Berner Bewegungen zu einem synthetischen Super-Protest. Sie wollen in ihrem Modell endlich die langersehnte Hysterese herbeiführen. Kyra Ritter und Marco Huber vom Geheimdienst hören sie derweil ab und verstehen nur Bahnhof. Sie alarmieren den Geheimdienstchef Bärenfaller und schon ist das Sondereinsatzkommando unterwegs…
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Pascal Nater, Carol Rosa
Gibt es tatsächlich wiederkehrende Muster bei der Entstehung politischer Umwälzungen? Provoziert Widerstand bloss Repression oder ist Rebellion gegen die herrschende Macht letztendlich sogar systemstabilisierend? Im Buch «Protest! Protestez!» (2020, Chronos Verlag) ziehen Schweizer Historiker*innen eine Bilanz zur Geschichte des Protestes. Mitherausgeber Sandro Guzzi-Heeb lehrt Geschichte der frühen Neuzeit an der Universität Lausanne. Im Gespräch mit Carol Rosa und Pascal Nater reagiert er auf die gewagten Thesen im Podcast und erzählt, was die Menschen antreibt, dagegen zu sein.
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Pascal Nater & Carol Rosa
Nach der Hysterese herrscht Katerstimmung in Bern. Eigentlich müssten sich Carla Trüeb und Tibor Nüssli der journalistischen Einordnung des Jahrhundertereignisses widmen, doch stattdessen sitzen beide in Untersuchungshaft. Derweil muss Professorin Linda Hertig am Institut für exakte Wissenschaften ihren Stuhl räumen. Ihr Experiment ist gescheitert. Die Geheimdienstlerin Kyra Ritter will der Öffentlichkeit ihren Turnaround erklären und nimmt gefasst, ja schon fast gelassen, die Tirade von Oberst Bärenfaller entgegen. Denn sie führt etwas Bedeutendes im Schilde. Ihr Plan: Grosses Aufräumen. Doch was bleibt danach? Was sind die Perspektiven? Wohin dreht der Wind? Und wer oder was schreibt letztlich Geschichte?
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